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BioNTech-Aktie gewinnt: Preis für Corona-Impfstoff unterhalb üblicher Marktpreise - Höherer Verlust in Q3 - finanzen.net

Der Preis des Impfstoffs werde dennoch die finanziellen Risiken widerspiegeln, die seine privaten Investoren eingegangen seien, sagte BioNTech-Strategiechef Ryan Richardson am Dienstag bei einer Online-Veranstaltung der "Financial Times". "Wir haben versucht, einen ausgewogenen Ansatz zu verfolgen, der anerkennt, dass Innovation Kapital und Investitionen erfordert." Der Impfstoff solle deutlich unter den typischen Marktpreisen bewertet werden, "die die Situation widerspiegeln, in der wir uns befinden, und mit dem Ziel, einen breiten Zugang weltweit zu gewährleisten." In den Ländern werde es voraussichtlich verschiedene Preise geben, ergänzte Richardson, ohne weitere Details zu nennen.

BioNTech und sein US-Partner Pfizer hatten am Montag einen Erfolg in der entscheidenden Studie mit ihrem Corona-Impfstoff verkündet. Demnach bot die Impfung einen mehr als 90-prozentigen Schutz vor COVID-19. BioNTech und Pfizer sind damit die weltweit ersten Unternehmen, die erfolgreiche Daten aus der zulassungsrelevanten Studie mit einem Corona-Impfstoff vorgelegt haben. Das Duo will noch in diesem Monat eine Notfallgenehmigung in den USA beantragen.

Im Juli hatte Pfizer mit der US-Regierung die Lieferung von 100 Millionen Dosen seines Corona-Impfstoffes zu einem Preis von 39 Dollar für eine Immunisierung mit zwei Dosen vereinbart. Für weitere 500 Millionen Dosen solle ein separater Preis verhandelt werden.

Verlust im dritten Quartal steigt deutlich an

BioNTech erhielt für die Entwicklung des Impfstoffes von europäischer und deutscher Seite Subventionen und Finanzierungen im Volumen von fast einer halben Milliarde Euro. Das sei wenig im Vergleich zu anderen Forschungsfirmen, sagte Richard Hatchett, Chef der internationalen Impfstoff-Initiative Coalition for Epidemic Preparedness Innovations (CEPI) auf der "Financial Times"-Veranstaltung. BioNTechs Strategiechef Richardson machte deutlich, der Preis für den Impfstoff müsse daher auch die Risiken widerspiegeln, die private Investoren eingegangen seien. "Wir sind ein erhebliches finanzielles Risiko eingegangen. Wir haben Kapital am Kapitalmarkt aufgenommen."

Im dritten Quartal weiteten die Mainzer ihre Verluste wegen deutlich gestiegener Forschungs- und Entwicklungskosten aus. Unter dem Strich stand ein Minus von 210 Millionen Euro nach einem Verlust von 30 Millionen vor Jahresfrist. Kumuliert ergab sich in den ersten neun Monaten ein Fehlbetrag von 352 Millionen Euro. Für Forschung und Entwicklung gab BioNTech von Juli bis September knapp 230 Millionen Euro aus, das waren 180 Millionen Euro mehr als im selben Zeitraum 2019.

Brüssel will Impfstoff-Vertrag billigen

Der vielversprechende Corona-Impfstoff der Pharmafirmen BioNTech und Pfizer soll den Menschen in Deutschland und den übrigen EU-Staaten nach der Zulassung rasch zur Verfügung stehen. Der bereits fertig ausgehandelte Liefervertrag über bis zu 300 Millionen Impfdosen werde am Mittwoch von der EU-Kommission gebilligt werden, erklärte EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen. Sobald das Serum auf dem Markt sei, werde es überall in Europa verteilt.

Der Chef der zuständigen EU-Steuerungsgruppe rechnet mit einer Zulassung binnen weniger Wochen. "Der früheste Zeitpunkt dürfte Mitte Dezember sein", sagte der Österreicher Clemens Martin Auer der "Berliner Zeitung" (Mittwoch). Die EU-Arzneimittelbehörde EMA sei aber in der Entscheidung über die Lizenz völlig frei.

Deutschland hofft nach Worten von Gesundheitsminister Jens Spahn allein auf bis zu 100 Millionen Impfstoff-Dosen. Für eine Immunisierung sollen zwei Dosen pro Person nötig sein. Wie viel die Bundesrepublik genau aus dem EU-Vertrag bekommt, ist nach Angaben aus EU-Kreisen offen. Grundsätzlich haben alle 27 Länder gleichzeitig Zugriff auf erste Lieferungen. Sie sollen nach Bevölkerungsstärke verteilt werden. Deutschland hat einen Anteil von rund 19 Prozent.

Laut Karliczek wurde BioNTech vom Bund mit 375 Millionen Euro zur Impfstoffentwicklung gefördert. Das ist auch ein Grund, warum das Gesundheitsministerium annimmt, dass Deutschland etwas mehr Impfstoff bekommen könnte, als es seinem Bevölkerungsanteil entspricht. Die EU-Kommission sieht Spielräume bei der Verteilung, wenn nicht alle EU-Staaten die ihnen zugedachten Mengen abnehmen.

Gesundheitsminister Spahn sagte, Deutschland als attraktiver Pharmamarkt hätte wie andere große EU-Staaten mit den Unternehmen auch alleine einen Vertrag schließen können. Doch hätten dann kleinere EU-Staaten das Nachsehen gehabt. Zusammen sei man stärker, sagte der CDU-Politiker.

Im NASDAQ-Handel gewannen BioNTech-Titel am Dienstag bis Handelsschluss 7,6 Prozent auf 112,76 US-Dollar.

Reuters / dpa-AFX

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Bildquellen: Thomas Lohnes/Getty Images

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